Während unserer Liegezeit in Aqaba machen wir einen vom
Schiff organisierten Ausflug in die Felsenstadt Petra.
Aqaba (=steiler Abhang) ist eine Hafenstadt in Jordanien,
die 0 m ü. NN liegt. Jordanien, das 650 km Grenze mit Israel hat, gilt als
„weißes Land“, als sicher und wird von den USA unterstützt.
70 % der Fläche ist Wüste. Es gibt in diesem Land ein
Wasserproblem, denn der Jordan, der ins Tote Meer mündet, ist der einzige
Fluss. Daher hat man viele Stauseen angelegt. Grundsätzlich gibt es im Norden
des Landes mehr Wasser.
Hauptstadt ist Amman mit 2,5 Mio Einwohnern. 43 % der
Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche, nur 3,5 % sind älter als 60 Jahre.
Die Touristen kommen vorwiegend aus den Golfstaaten.
Die reine Fahrzeit von Aqaba nach Petra beträgt 2 Std. Gegen
11 Uhr kommen wir dort an. Die Stadt Petra (=Stein) ist eng verbunden mit der
Geschichte der Nabatäer, einer Hochkultur aus dem Gebiet des Jemen, damals (7.
Jh.) das reichste Königreich. Petra war ein Kreuzungspunkt mehrerer
Karawanenwege (Weihrauch, Gewürze, Elfenbein, Seide…), auch für Waren aus dem
röm. Reich, die in den Orient gebracht wurden. In Petra gab es immer eine
sichere Wasserversorgung, von den über 200 Zisternen sind einige sogar noch
vorhanden.
1812 wurde Petra für die Europäer neu entdeckt durch den
Schweizer Forscher Johannes Burckhardt. Die Stadt war zwischendurch in
Vergessenheit geraten. Petra ist als „rosa“ Stadt bekannt, da die Fassaden aus
rosafarbenem Sandstein herausgearbeitet wurden.
Der Siq, das ist der Weg durch die Felsen, ist 1,5 km lang;
die Felsen ragen 70 m in die Höhe. Die engste Stelle ist 2 m breit. An beiden Wänden der Schlucht
verlaufen Wasserkanäle. Stellenweise ist noch die nabatäische Pflasterung zu
sehen.
Durch das Tor zum Siq (Bab Al Siq) kommt man zum
Obeliskengrab, das die Nabatäer im 1. Jh. v. Chr. Errichteten. Sie begruben
ihre Toten in Felsengräbern, die sie in Bergwände meißelten.
Der Siq endet am Schatzhaus (Al Khazna). Die Fassade ist
fast 40 m hoch, im hellenische Stil gearbeitet, vermutlich 1. Jh. v. Chr. Die
Skulpturen wurden von oben nach unten gearbeitet; dazu wurde von oben nach
unten eine mauer aus dem Fels geschlagen. Die Säulen dienen nicht der
Stabilität. Oben befindet sich eine riesige Urne, die – einer Legende nach –
den Schatz eines Pharaos enthielt. Auf der fassade befindet sich oben ein
Adler, das nabatäische Symbol der männlichen Gottheit.
Ein Stück weiter findet man das Theater mit 45 Sitzreihen
für 5000 – 10.000 menschen. Der bau wird datiert auf das 1. Jh. n. Chr.
Insgesamt ist das Bild überwältigend, da vieles noch so gut
erhalten ist und die Felsen in einem immer wieder anderen Licht erscheinen.
Für den Rückweg zum Bus haben wir 2 Std. Zeit. Man sollte
beachten, dass es jetzt sacht bergauf geht, was durchaus anstrengend ist und
nicht unterschätzt werden sollte. Der Weg kann auch in einer Kutsche
zurückgelegt werden, die dann über das grobe, unebene Pflaster brettert, was
für den Rücken nicht gut sein kann.
Für Petra hatten wir ausreichend Zeit und konnten alles auf
uns wirken lassen. Dieser Ausflug ist durchaus empfehlenswert.