Unsere Liegezeit in Eilat nutzen wir für einen vom Schiff
organisierten Ausflug nach Jerusalem. Diese Tour ist mit viel Fahrerei
verbunden (4,5 Std. für eine Strecke).
Die Fahrt führt uns am Toten Meer vorbei, das 427 m unter
dem Meeresspiegel liegt und 600 m tief ist. Gespeist wird es durch den Jordan
und durch Regen. Der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt kontinuierlich.Es
kann auf natürliche Weise nicht mehr gefüllt werden. Besonders vorsichtig muss
man wegen der Senklöcher sein, die dadurch entstehen, dass das Salz unter der
Erde ausgeschwemmt wird.
Unsere Fahrt, die vorwiegend durch die Wüste führt, geht
vorbei an der Felsenfestung Masada, UNESCO-Weltkulturerbe.
In Jerusalem ist unser erster Anlaufpunkt der Ölberg, von wo
man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt und den jüdischen Friedhof hat.
Weiter geht es zum Garten Gethsemane mit der
Todesangstbasilika (röm.-kath.)von 1924, auch „Kirche aller Nationen“ genannt,
da sie mit Geldern aus 12 Ländern erbaut wurde. Die Kirche hat 12 Kuppeln, die
für die Apostel stehen, getragen von 6 rotbraunen Säulen als Symbol für die
Ölbäume. Der Altar steht vor dem Felsen, auf dem Jesus gebetet haben soll,
bevor er verraten wurde. Umgeben ist der Altar von einem Gitter, das an eine
Dornenkrone erinnert.
Nächster Stopp ist die Klagemauer, die wir über das Dungtor
erreichen, da dort auch Busse halten dürfen. Beim Zugang müssen wir unsere
Rucksäcke durchleuchten lassen. Heute finden hier Veranstaltungen zur
militärischen Vereidigung sowie zur Bar Mizwa statt.
Die Klagemauer wird von den Juden Westmauer bzw. Kotel
genannt. Sie ist 48 m lang und 18 m hoch. Die Gebetsbereiche sind nach
Geschlechtern getrennt, die Männer beten links, die Frauen rechts. Männer
sollen eine Kopfbedeckung tragen, Frauen sollen angemessen gekleidet sein. In
die Ritzen der Mauer werden Gebetszettel gesteckt; diese werden zweimal im Jahr
entfernt, aufgesammelt und auf dem jüdischen Friedhof auf dem Ölberg begraben.
Von der Klagemauer gehen wir auf die Via Dolorosa, benannt
nach dem Leidensweg Jesu. Acht Stationen befinden sich auf der Via Dolorosa,
die letzten 5 Stationen sind in der Grabeskirche. Heute ist die Via Dolorosa
ein einziger Basar, durch den wir aber ganz schnell gehen müssen, um die
Grabeskirche zu erreichen.
Im Inneren dieser Kirche spiegelt ein Stilgemisch die
Glaubensvielfalt von 6 Konfessionen wider. Gemeinsam verwaltet werden der
Salbungsstein, wo der Leichnam Christi gesalbt wurde, und die Rotunda über dem
Grab Jesu. Alle möglichen Stellen werden für Gebete genutzt, z.B. das Loch
unter dem griech.-orth. Altar, das die Stelle bezeichnet, wo das Kreuz
gestanden haben soll. Dort kriechen die Menschen hin, um zu beten.
Nach dieser Besichtigung geht es mit dem Bus zurück zum
Schiff, das wir vor Mitternacht noch erreichen.
Jerusalem hat keinen besonderen Eindruck bei uns
hinterlassen, da wir gescheucht wurden, uns ständig sammeln mussten zum Zählen,
immer bei der Gruppe bleiben mussten und wie kleine Kinder behandelt wurden.
O-Ton:“Wenn die Ampel rot zeigt, gehen Sie nicht über die Straße“. Schade!
Gerne hätten wir mehr über das Leben in dieser Stadt erfahren, über das
Zusammenspiel der Religionen……!
Wer Jerusalem erleben will, sollte es nicht mit einem solchen
Ausflug machen, sondern sich Zeit für diese Stadt nehmen und diese in sich
aufnehmen und wirken lassen.