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Dienstag, 5. März 2019

Weltreise - Wewak, Papua-Neuguinea


Auch für Wewak in Papua-Neuguinea erhalten wir Landgangsinformationen, die in ähnlicher Qualität wie die für Madang sind. Uns werden Taxen und ein Shuttlebus in Aussicht gestellt. Beim Verlassen des Hafens auf einem Schotterweg treffen wir erst einmal nichts davon an.
Ein Pritschenwagen kommt angefahren. Ein Mitreisender handelt aus, dass dieser uns für 1 $ pro Person in die 4,5 km entfernte Stadt bringt und dort auch um 12 Uhr wieder abholt. Hier in Wewak gibt es unbefestigte Straßen, aber auch asphaltierte mit 2 markierten Spuren. Mitten in Wewak steigen wir ab, was gar nicht so einfach ist.



Die Stadt ist wuselig, es sind deutlich mehr Menschen hier als in Madang. Es gibt unzählige Buslinien, die aber erst losfahren, wenn die Busse voll sind.
Wewak scheint nur aus Märkten zu bestehen. Es werden die gleichen Waren wie in Madang angeboten, außerdem werden noch selbst genähte Plastiktaschen und auch dünne Plastiktüten verkauft. Im Angebot sind weiterhin Lauchzwiebeln, Taro, Sago (=Sak Sak). Was uns sehr überraschte, waren lebendige Schildkröten, die mit zusammengebundenen Füßen rücklings auf ihrem Panzer liegen. Diese werden gekocht und dann wird der Panzer „geöffnet“.






Auf dem Markt versucht jemand meinen Rucksack zu öffnen, in dem aber nichts Wertvolles ist. Sofort macht eine Frau mich darauf aufmerksam. Eine andere sagt, ich solle den Rucksack vorne tragen. Ein Mann erklärt sich daraufhin zu unserem persönlichen Begleiter (Das kennen wir ja schon aus Madang), damit wir sicher sind. Er geht mit uns in alle möglichen Geschäfte (die sind hier alle chinesisch) und läuft mit uns die Märkte ab.



Er heißt Philipp und kennt alle  Leute. Wie alle schätzt er die Deutschen sehr wegen der Missionare. Er bringt uns schließlich wieder sicher zum Treffpunkt für die Rückfahrt im Pritschenwagen.
An der Pier betonen die Sicherheitsleute noch einmal, dass sie die Deutschen sehr schätzen und verabschieden sich mit Handschlag.
Unser Gesamteindruck von Papua-Neuguinea: Wir sind sehr freundlichen und interessierten Menschen begegnet, die grüßen, wenn man ihnen freundlich und offen begegnet. Man kam sich an den zwei Tagen ein bißchen wie „Queen Mum“ vor, weil man ständig nach allen Seiten Grüße und Winken erwidern musste.
Andere Gäste vom Schiff fanden es nur dreckig.

Weltreise - Madang, Papua-Neuguinea


Am Abend vor unseren Landgängen gibt es immer ein Info-Blatt mit den wichtigsten Informationen zu unserem bevorstehenden Ziel. Zur Stadt Madang in Papua-Neuguinea erfahren wir, dass die Stadt 1886 entdeckt wurde und den Namen Friedrich-Wilhelmshafen erhielt, 1899 wurde sie Teil des deutschen Kolonialbesitzes im Bismarck-Archipel.
„Heute gilt die recht moderne Hauptstadt der Provinz Madang (über 35 000 Einwohner) als schönste Stadt Papua-Neuguineas. … In der Stadt gibt es Einkaufsmöglichkeiten wie kleine Warenhäuser, Boutiquen, Supermärkte, Souvenirgeschäfte, einen Markt, Gastronomie und auch einige Hotels zu entdecken“.
Was erwartet der Europäer bei dieser Beschreibung? – Sicher nicht das, was wir angetroffen haben.
Zur Begrüßung spielt an der Gangway eine Folkloregruppe. Durch das Hafengelände gehen wir in Richtung Stadt. Am Ausgang haben schon einige Händler ihre Waren auf dem Boden ausgebreitet (Masken, Muschelschmuck…). Die sogenannten Hauptstraßen sind nicht asphaltiert und sehr staubig. Eine Straße ist zur Asphaltierung „under construction“.
Sofort bietet sich jemand an, uns in die Stadt zu begleiten, er sei ein „Guide“. Den hängen wir mit dem Besuch eines Supermarktes ab, der ganz modern ist, obwohl er von außen nicht so aussieht. Es gibt sogar gegrillte Hähnchen und Würstchen aus Schweinefleisch. Danach gehen wir in einen der zahlreichen „Clothes Markets“, der eher wie eine Halle aussieht. Dort wird Second-Hand-Kleidung aus Australien, Neuseeland und Europa verkauft (wahrscheinlich unsere Altkleidersammlungen!).




Während wir weiter durch die „Straßen“ gehen, gucken die Leute neugierig, viele sprechen uns auf Englisch (Amtssprache) an, heißen uns willkommen, fragen, wo wir herkommen, fragen nach unseren Namen. Alle sind sehr freundlich, geben uns die Hand.
Am Wasser sehen wir einen „Markt“. Dort sitzen Frauen, Die Fisch, Bananen,… verkaufen. Jede hat eine offene Feuerstelle mit einer Pfanne mit Öl , darin werden Kartoffeln, Fisch (kleine Tunfische), Fischköpfe, Sago, Kaukau-Früchte gekocht. Es gibt Lammzungen am Spieß und Kartoffeln im Kokosmantel sowie rote Würstchen.






Wenn man hier etwas einkauft, kommt alles in eine Plastiktüte: Fisch, Bananen, Wurst, Lammzungenspieß. Wenn amn Glück hat, wird etwas in ein Bananenblatt eingewickelt.
An fast allen Ständen wird Buai, Camban und Daka verkauft. Buai sind Betelnüsse, deren Fruchtfleisch gekaut wird. Die Daka werden in Camban (weißes Pulver; wird aus gekochten, zerkleinerten Muscheln hergestellt) gestippt und dann zusammen mit den Buai gekaut. Das gibt eine rote Zunge und rote Zähne, die uns bei allen Leuten auffallen.



Auf einem Markt treffen wir einen Mann aus Lae (zweitgrößte Stadt Papua-Neuguineas), der die Deutschen sehr schätzt, weil die deutschen Missionare das Christentum gebracht haben. Er begleitet uns, geht mit uns in alle Geschäft, erklärt uns, dass an den Banken lange Schlangen stehen. Überall – sowohl an Banken als auch an Geschäften – stehen zwei Security-Wachmänner.
Am Straßenrand erklärt ein Medizinmann interessierten Leuten, wie die Naturmedizin ihnen weiter helfen kann.
Unser Begleiter bringt uns bis zum Hafengelände und verabschiedet sich mit „God bless you“. Das waren Erlebnisse, die einem kein Ausflug vom Schiff vermitteln kann. Einfach toll, trotz 83% Luftfeuchtigkeit und mehr als 30 Grad.
Zum Auslaufen des Schiffes sind viele Menschen ans Ufer gekommen, um zu winken und das Schiff zu verabschieden.

Samstag, 2. März 2019

Weltreise - Alotau/Kwato, Papua-Neuguinea


Heute erreichen wir unser erstes Ziel in Papua-Neuguinea: Alotau. 



Eigentlich erwarten wir früh morgens die Durchsage des Kreuzfahrtdirektors, dass das Schiff zum Landgang freigegeben ist. In der ersten Durchsage erfahren wir, dass ein Krimineller ausgebrochen ist und hier ein Bandenkrieg herrscht. Der Kreuzfahrtdirektor spricht von einer bedrohlichen Stille im Hafen. Die Situation müsse mit den örtlichen Behörden besprochen werden. Eine halbe Stunde später heißt es, das Schiff legt ab. Es sei zwar ein größeres Polizeiaufgebot da, aber die Situation sei zu gefährlich. Wie wir später den Titelseiten der überregionalen Presse entnehmen, war die Situation wirklich sehr gefährlich.



Es soll im Laufe des Tages ein neues Ziel gefunden und angefahren werden. Gegen Mittag erfahren wir, dass die kleine Insel Kwato mit einem Anlegesteg für Tenderboote das neue Ziel sein soll. 




Zunächst wird ein Tenderboot losgeschickt zur Erkundung. Der Bootssteg muss erst einmal von der Schiffsbesatzung repariert werden. Eine Erkundung der Insel ergibt, dass dort eine Kirche ist, erreichbar über eine Wiese mit Pflanzen. Die Insel soll von nur 20 Menschen bewohnt sein, die sich aber erstaunlich schnell auf den Besuch einstellen. Ein Versorgungsboot mit Getränken reist an, ebenso Souvenirhändler. Der Pastor der Insel erweist sich als besonders geschäftstüchtig: Er bietet um 16 Uhr einen Gottesdienst an für 10 $ pro Person.
Nach zwei Stunden wird gemeldet, es seien bereits 300 Kreuzfahrer auf dem winzigen Eiland.
Wir beschließen an Bord zu bleiben, um die tollen Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten. Die Kreuzfahrer kommen in dem Glauben von der Insel zurück, ein Stück unberührtes Papua-Neuguinea gesehen zu haben.

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