Heute legt MS Albatros in Ghana an der Goldküste an, und
zwar in der Hafenstadt Tema. Ghana hat 29 Mio. Einwohner, davon sind u.a. 67 %
Christen, 17 % Moslems, 7 % Stammesreligionen. Alle leben hier friedlich
miteinander. Ghana wurde am 6.3.1957 unabhängig von den Briten und ist seither
eine Demokratie.
Die Stadt Tema hat 1,5 Mio. Einwohner und täglich 500.000
Pendler; sie wächst ständig. Das merkt man an der regen Bautätigkeit (Straßen
und Häuser). Tema ist der wichtigste Hafen, erbaut 1960 – 1966. Er ist wichtig
für die Entwicklung von Ghana, da ein Großteil der Waren über diesen Hafen ins
Land kommt. Weiterhin ist diese Stadt wichtigster Industriestandort des Landes
für Stahl und Lebensmittel.
Der Name „Gema“ kommt von „Torman“, was so viel wie
„Kürbisort“ in der Sprache der Ga bedeutet. Die Briten machten daraus Tema.
Wir haben für heute einen Ausflug zum Shai Hill Wildreservat
gebucht, da wir noch einmal Tiere sehen wollen. Ausflugsbeginn soll um 8.10 Uhr
sein, aber der Lotse, den wir eigentlich nicht brauchen (schließlich kennt der
Kapitän sich aus), ist nicht pünktlich. Daher verschiebt sich der
Ausflugsbeginn um eine halbe Stunde nach hinten. Um kurz nach 9 Uhr startet
unser Ausflug als erster. Der Bustransfer zum Wildreservat dauert 1,5 Stunden.
Es ist viel Verkehr und jede Menge Stau wegen der Beerdigungen, die immer am
Wochenende stattfinden, da die Verwandten anreisen müssen und die Verstorbenen
dort begraben werden, wo sie geboren wurden. Wir sehen unterwegs viele
Traiergäste, die meisten in rot-schwarz gekleidet, was bedeutet, dass der Tote
unter 70 Jahre alt war, bei über 70jährigen ist die Trauerkleidung
schwarz-weiß.
Bei der Ankunft im Reservat gibt es zunächst eine
Toilettenpause. Es ist unklar, ob wir laufen müssen oder auf Jeeps verteilt
werden oder mit dem Bus fahren. Dann müssen wir alle wieder in den Bus und
fahren zum Mogo-Aussichtspunkt.
Von dort konnte der Stamm der Mogo den Feind
gut beobachten und sich folglich gut verteidigen. Es wird angekündigt, dass wir
klettern müssen – entgegen der Ausschreibung und der Info im Bordfernsehen. Der
Aufstieg auf die Felsen ist sehr beschwerlich, im oberen Bereich soll man Seile
benutzen. Die erste Person stürzt bereits, noch ehe jemand oben ist. Die
meisten müssen ja auch unbedingt nach oben!!! Es gibt da nur eine
unspektakuläre Aussicht. Wir können gut auf die Klettertour verzichten. Nach 30
min. Aufenthalt fahren wir mit dem Bus zurück zum Parkeingang mit Toilette.
Das Shai Hill Wildreservat ist mit 52 km2 ein
kleiner Park, der 1971 gegründet wurde. Es ist ein staatlicher Tierpark, in dem
in der Regel tagsüber keine Tiere zu sehen sind. Lt. Ausflugsbeschreibung soll
es in dem Reservat 31 Säugetierarten, u.a. Affen- und Antilopenarten, sowie 13
verschiedene Reptilienarten und etliche Vogelarten geben. In der Realität sieht
das so aus: An der Rezeption gibt es einige Paviane; es gibt keine Reptilien,
es gibt Zebras im Gehege sowie einige Strauße. Zusätzlich soll es drei Arten
von Antilopen geben, die aber wohl gerade nicht zuhause sind. Statt die weit
entfernten Zebras im Gehege anzusehen, gehen wir lieber die Paviane beobachten.
Von dort fahren wir ca. 1,25 Std mit dem Bus zu Cedis
Perlenfabrik, die versteckt an einer ungepflasterten Straße liegt. Wir landen
in einer sehr gepflegten Gartenanlage, wo wir ca. 30 min. Aufenthalt haben. Man
erklärt uns, wie die Perlen aus alten Perlenstücken bzw. aus Splittern von
Glasflaschen hergestellt werden.
Es gibt auch Perlen aus Pulver, das aus
Flaschenscherben hergestellt wird. Das Pulver kann geschichtet werden, um
verschiedene Farben und Muster zu erzeugen. Der Brennofen wird mit
zerkleinerten Palmkernen erhitzt. Es gibt noch einen kleinen Shop, wo es
allerdings Schwierigkeiten beim Umrechnen in Euro gibt(man sollte den
Umrechnungskurs kennen).
Nach der Besichtigung geht es mit dem Bus zurück zum Schiff.
Nach mehr als einer Stunde Fahrt halten wir an einer Tankstelle. Dort werden
Snacks (Bananenchips) und Getränke für den Bus eingekauft. Zum Probieren wird
ein bitterer Kräuterlikör aus lokaler Produktion gereicht.
Die Weiterfahrt ist nur mit Polizeieskorte möglich wegen der
langen Staus. Gegen 16 Uhr erreichen wir mit zwei Stunden Verspätung das
Schiff.
Der Ausflug, für den wir 95 € bezahlen mussten taugte
nichts. Das einzig Interessante war die Busfahrt mit den Einblicken in das
afrikanische Leben auf den Straßen.
Hier werden Särge verkauft.
Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit (81 %) bei Temperaturen um
die 30 Grad ist man so k.o., dass man dann froh ist, wieder auf dem Schiff zu
sein.