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Sonntag, 8. Dezember 2019

Tema, Ghana - Rund um Afrika Kreuzfahrt


Heute legt MS Albatros in Ghana an der Goldküste an, und zwar in der Hafenstadt Tema. Ghana hat 29 Mio. Einwohner, davon sind u.a. 67 % Christen, 17 % Moslems, 7 % Stammesreligionen. Alle leben hier friedlich miteinander. Ghana wurde am 6.3.1957 unabhängig von den Briten und ist seither eine Demokratie.
Die Stadt Tema hat 1,5 Mio. Einwohner und täglich 500.000 Pendler; sie wächst ständig. Das merkt man an der regen Bautätigkeit (Straßen und Häuser). Tema ist der wichtigste Hafen, erbaut 1960 – 1966. Er ist wichtig für die Entwicklung von Ghana, da ein Großteil der Waren über diesen Hafen ins Land kommt. Weiterhin ist diese Stadt wichtigster Industriestandort des Landes für Stahl und Lebensmittel.
Der Name „Gema“ kommt von „Torman“, was so viel wie „Kürbisort“ in der Sprache der Ga bedeutet. Die Briten machten daraus Tema.
Wir haben für heute einen Ausflug zum Shai Hill Wildreservat gebucht, da wir noch einmal Tiere sehen wollen. Ausflugsbeginn soll um 8.10 Uhr sein, aber der Lotse, den wir eigentlich nicht brauchen (schließlich kennt der Kapitän sich aus), ist nicht pünktlich. Daher verschiebt sich der Ausflugsbeginn um eine halbe Stunde nach hinten. Um kurz nach 9 Uhr startet unser Ausflug als erster. Der Bustransfer zum Wildreservat dauert 1,5 Stunden. Es ist viel Verkehr und jede Menge Stau wegen der Beerdigungen, die immer am Wochenende stattfinden, da die Verwandten anreisen müssen und die Verstorbenen dort begraben werden, wo sie geboren wurden. Wir sehen unterwegs viele Traiergäste, die meisten in rot-schwarz gekleidet, was bedeutet, dass der Tote unter 70 Jahre alt war, bei über 70jährigen ist die Trauerkleidung schwarz-weiß.
Bei der Ankunft im Reservat gibt es zunächst eine Toilettenpause. Es ist unklar, ob wir laufen müssen oder auf Jeeps verteilt werden oder mit dem Bus fahren. Dann müssen wir alle wieder in den Bus und fahren zum Mogo-Aussichtspunkt. 


Von dort konnte der Stamm der Mogo den Feind gut beobachten und sich folglich gut verteidigen. Es wird angekündigt, dass wir klettern müssen – entgegen der Ausschreibung und der Info im Bordfernsehen. Der Aufstieg auf die Felsen ist sehr beschwerlich, im oberen Bereich soll man Seile benutzen. Die erste Person stürzt bereits, noch ehe jemand oben ist. Die meisten müssen ja auch unbedingt nach oben!!! Es gibt da nur eine unspektakuläre Aussicht. Wir können gut auf die Klettertour verzichten. Nach 30 min. Aufenthalt fahren wir mit dem Bus zurück zum Parkeingang mit Toilette.
Das Shai Hill Wildreservat ist mit 52 km2 ein kleiner Park, der 1971 gegründet wurde. Es ist ein staatlicher Tierpark, in dem in der Regel tagsüber keine Tiere zu sehen sind. Lt. Ausflugsbeschreibung soll es in dem Reservat 31 Säugetierarten, u.a. Affen- und Antilopenarten, sowie 13 verschiedene Reptilienarten und etliche Vogelarten geben. In der Realität sieht das so aus: An der Rezeption gibt es einige Paviane; es gibt keine Reptilien, es gibt Zebras im Gehege sowie einige Strauße. Zusätzlich soll es drei Arten von Antilopen geben, die aber wohl gerade nicht zuhause sind. Statt die weit entfernten Zebras im Gehege anzusehen, gehen wir lieber die Paviane beobachten.


 Von dort fahren wir ca. 1,25 Std mit dem Bus zu Cedis Perlenfabrik, die versteckt an einer ungepflasterten Straße liegt. Wir landen in einer sehr gepflegten Gartenanlage, wo wir ca. 30 min. Aufenthalt haben. Man erklärt uns, wie die Perlen aus alten Perlenstücken bzw. aus Splittern von Glasflaschen hergestellt werden.



 Es gibt auch Perlen aus Pulver, das aus Flaschenscherben hergestellt wird. Das Pulver kann geschichtet werden, um verschiedene Farben und Muster zu erzeugen. Der Brennofen wird mit zerkleinerten Palmkernen erhitzt. Es gibt noch einen kleinen Shop, wo es allerdings Schwierigkeiten beim Umrechnen in Euro gibt(man sollte den Umrechnungskurs kennen).
Nach der Besichtigung geht es mit dem Bus zurück zum Schiff. Nach mehr als einer Stunde Fahrt halten wir an einer Tankstelle. Dort werden Snacks (Bananenchips) und Getränke für den Bus eingekauft. Zum Probieren wird ein bitterer Kräuterlikör aus lokaler Produktion gereicht.
Die Weiterfahrt ist nur mit Polizeieskorte möglich wegen der langen Staus. Gegen 16 Uhr erreichen wir mit zwei Stunden Verspätung das Schiff.
Der Ausflug, für den wir 95 € bezahlen mussten taugte nichts. Das einzig Interessante war die Busfahrt mit den Einblicken in das afrikanische Leben auf den Straßen. 




Hier werden Särge verkauft.

 Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit (81 %) bei Temperaturen um die 30 Grad ist man so k.o., dass man dann froh ist, wieder auf dem Schiff zu sein.

Donnerstag, 5. Dezember 2019

São Tomé - Rund um Afrika Kreuzfahrt


Nach einem Seetag mit dem mehr oder weniger immer gleichen Schiffsprogramm und der Äquatorüberquerung erreichen wir den afrikanischen Inselstaat São Tomé und Príncipe im Golf von Guinea, 200 km von der Küste entfernt und 2 km nördlich des Äquators, benannt nach dem heiligen Thomas. Nach den Seychellen ist das der zweitkleinste Staat Afrikas. Über 90 % der 197.000 Einwohner dieses Staates leben auf São Tomé. Die Landessprache ist Portugiesisch. Der kleine Staat erlangte seine Unabhängigkeit von Portugal am 12.Juli 1975. Währung ist der Dobra. Ein Euro entspricht 23.732 Dobra.
São Tomé ist eins der am wenigsten besuchten Ziele in Afrika. Es wird als „Afrikas Eden“ bezeichnet und gilt als eines der Topziele 2019.
Wir wollen heute privat an Land, d.h. die Verspätung der Ausflüge um eine halbe Stunde betrifft uns nicht. Da MS Albatros hier auf Reede liegt, müssen wir mit dem Tenderboot an Land fahren. Von dort führt uns die Küstenstraße in den Ort. Dieser Weg muss einmal eine sehr schöne Promenade gewesen sein. Das, was wir jetzt sehen, könnte man mit viel gutem Willen so gerade noch als morbiden Charme bezeichnen. 



Die Brüstung zum Wasser hin ist total marode, das Pflaster, das einmal sehr schön war, ist in Trümmern vorhanden. Wir laufen bis zur Kathedrale „Cathedral de Nossa Senhora da Graca de São Tomé“, gebaut von 1576 bis 1958, mit einem rundum verlaufenden Fries aus portugiesischen Fliesen (azulejos).




Direkt gegenüber der Kirche liegt der Präsidentenpalast aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der 1954 renoviert wurde. Diesen darf man eigentlich nicht fotografieren. Aber heute findet hier zum Empfang eines belgischen Ministers (?), der mit dem Auto vorfährt und den kurzen roten Teppich mit Musik ablaufen muss zu einem Aufmarsch von Marine und Militär.
Von dort gehen wir zum Mercado Novo, wo sich auch Haltestellen für Taxen und Busse befinden. Auf diesem Markt findet die Präsentation der Waren wirklich im Dreck statt. Alles ist ganz dicht beieinander. Es wird nur Portugiesisch gesprochen mit ein paar Brocken Französisch. Es wird kein Englisch gesprochen. An vielen Ecken werden wir wegen Geldwechsel angesprochen, aber wenn wir ablehnen, ist es ok. Keiner ist aufdringlich. Auch hier wird Kleidung aus unseren Altkleidersammlungen in großen Haufen auf der Straße angeboten. Es gibt allerdings auch sehr ordentliche Geschäfte mit Preisauszeichnung, aber es gibt auch welche, die sehr klein sind und wie ein Verhau aussehen. 


 
Wider Erwarten ist sehr viel Verkehr in der Stadt, z.T. sind gute Autos zu sehen, viele Motorräder in sehr unterschiedlichem Zustand, es gibt besondere Gefährte für den Transport. Auf den Ladeflächen der LKWs stehen Leute während der Fahrt.
Vom Markt gehen wir zurück, um möglichst noch vor der Mittagspause die Post zu erreichen. Wir haben viele Leute angesprochen und auf Französisch bzw. eine Art Portugiesisch – so dachten wir –gefragt, aber sie haben uns nicht verstanden bzw. wussten nicht, wo die Post ist. Auf dem Weg finden wir den Supermarkt „Intermar“, der sich als Edelsupermarkt herausstellt. Hier kaufen wir Schokolade z.B.mit100 % Kakao, original von hier sowie Kakao-Nibs. Der Kassierer spricht Französisch, was die Kommunikation erleichtert, wir können in Euro bezahlen und bekommen Geld in der Landeswährung zurück, was wir gerne als Souvenir mitnehmen.
Auf dem Weg zurück zum Schiff kommen wir an der Kirche und am Präsidentenpalast vorbei, wo gerade der belgische Besuch mit Musik verabschiedet wird. Dann marschieren Militär und Marine ab zu den LKWs, mit denen sie gekommen sind. Die Poststelle haben wir nicht gefunden, obwohl sie – wie wir später von Mitreisenden erfuhren deutlich gekennzeichnet gewesen sein soll. Aber wir sind eben manchmal blind.
Schließlich landen wir am Forte de São Sebastião mit den Statuen der portugiesischen Eroberer und dem Leuchtturm. Das Fort ist von 1566, der Leuchtturm von 1866 und wurde 1928 erneuert. Die Erobererfiguren stellen u.a. Santarém und Escobar dar. Das Fort ist heute ein Nationalmuseum.
Von dort gehen wir zur Tenderbootstation, um zurück zum Schiff zu fahren.

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