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Donnerstag, 22. August 2019

Dessau - Wittenberg - Leipzig Bauhaus Luther Bach - Reisebericht Tipps und Erfahrungen

August 2019 / Biggi und Micha

Dessau - Die Bauhaus Stadt

Dessau Bauhaus
Dessau - Bauhaus

Das "Fürst Leopold Hotel" am Friedensplatz in Dessau empfing uns zunächst nicht sehr freundlich. Die Rezeptionistin informierte uns als erstes darüber, dass die Bettwäschelieferung der Wäscherei noch nicht erfolgt sei. Es könnte daher noch Bettwäsche auf dem Zimmer fehlen. Der nächste Punkt war: Die Parkplatznutzung wäre angeblich nicht Bestandteil unserer Buchung. Erst nach längerer Diskussion unter Vorlage meiner Buchungsbestätigung lenkte man ein. No-Go. Die Betten waren dann nicht überzogen, weil die Laken fehlten. Im Bad fehlte in der Dusche das Duschgel. Die Probleme waren aber gegen Abend gelöst.

Dessau Meisterhäuser
Dessau - Meisterhäuser

In der Zwischenzeit starteten wir zu Fuß unseren Stadtrundgang. Erstes Ziel war das Unigelände mit dem Bauhaus auf der Bauhausstr. Ecke Gropius Allee.  Von 1925 bis 1932 war das Dessauer Bauhaus das Zentrum der Moderne. Architekten wie Walter Gropius oder Ludwig Mies van der Rohe erschufen eine neue nüchterne Architektur mit klaren Linien. Walter Gropius holte Künstler wie Paul Klee und Wassily Kandinsky nach Dessau. Das Bauhausgebäude gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.
Wir gingen dann die Gropius Allee in Richtung Norden bis zum Georgium - Park. Auf der Ecke Gropius Allee / Ebert Allee sahen wir schon von weitem die Meisterhäuser. Sie werden von einer kahlen Betonmauer umgeben. Der Eingang befindet sich auf der Gropius Allee, am Ende der Mauer. Auch die Meisterhäuser gehören zum Weltkulturerbe.

Dessau
Dessau Wandmalerei

Weitere Bauhaus-Bauten sind das historische Arbeitsamt (August-Bebel-Platz 16), das Kornhaus (Kornhausstr. 146) am Elbufer, das Wohnhaus Fieger, die Reihenhaus- Siedlung Törten und das Konsumgebäude in Dessau-Törten. Wenn ihr architekturbegeistert sein, solltet ihr auch diese historischen Gebäude gesehen haben.
Weitere Infos zum Bauhaus etc. findet ihr auf https://tourismus.dessau-rosslau.de.

Dessau Plattenbau
Dessau - Modernisierter Plattenbau

Wir besuchten danach gegenüber Park und Schloss Georgium. Der Park stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der sehr schön angelegte Park beherbergt nicht nur das Schloss sondern auch das Blumengartenhaus, die Orangerie-Gebäude und das Fremdenhaus. Wir folgten dem Weg zur Anhaltischen Gemäldegalerie und erreichten die Puschkin Allee. Diese gingen wir in Richtung Süden weiter bis zum Stadtpark. 

Dessau - Rathaus
Dessau - Rathaus

Im Restaurant „Teehäuschen“ im Stadtpark haben wir auf der Terrasse zu Abend gegessen. Leber mit Bratkartoffeln und Hähnchenbrustfilet mit Rosmarinkartoffeln und Salat schmeckten sehr gut. Nur die Bratkartoffeln bei der Leber waren eher Rosmarinkartoffeln ohne Rosmarin. Der Service war gut. Der Preis mit 30,- EUR für beide Gerichte inkl. 2 Getränke recht günstig.

Anschließend liefen wir über die Askanische Str. am Museum für Naturkunde vorbei, dann in die Steinstr. Richtung Schlossplatz. Wir kamen an der Marienkirche vorbei und erreichten das wunderschöne Rathaus. Über die Zerbster Str. Richtung Norden und die Ferdinand-von-Schill-Str. ging es an Plattenbauten zurück zum Hotel „Fürst Leopold“.


Wittenberg - Die Lutherstadt

Für die Fahrt von Dessau nach Wittenberg benötigten wir nur eine halbe Stunde. Im Arsenal-Parkhaus haben wir unseren Pkw abgestellt (Parkgebühr 1,- EUR / Std.). Es waren genügend Parkplätze um 11 Uhr vorhanden. Von dort aus haben wir unseren Stadtrundgang gestartet auf der Juristenstr. in Richtung Süden zur Coswiger Str. 
Dort hielten wir uns rechts in Richtung Schlossplatz. Wir kamen an zahlreichen kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés vorbei. 

Wittenberg - Schlosskirche
Wittenberg - Schlosskirche

Wir hatten Glück. Wir waren um kurz vor 12 Uhr an der Schlosskirche. Beim „OrgelPunkt  12“ bekamen wir eine halbe Stunde französische und Schweizer Orgelmusik in der Schlosskirche zu hören. Ton- und Bildaufnahmen während des Konzerts waren nicht erlaubt. Muss ja auch nicht sein. Am Ende wurde um eine Spende gebeten. Sehr schön. War nicht überlaufen.

Wittenberg - Schlosskirche
Wittenberg - Schlosskirche

Der „OrgelPunkt  12“ findet immer donnerstags um 12 Uhr von Mai bis Oktober statt. Genaue Termine findet ihr unter www.schlosskirche-wittenberg.de. Die Schlosskirche und der Turm der Schlosskirche können täglich besichtigt werden: Montag bis Samstag  von 10:00 – 18:00 Uhr, Sonntag  von 11:30 – 18:00 Uhr. Führungen finden montags bis sonntags um 13 Uhr statt. 

Wittenberg - Schlosskirche Thesentür
Wittenberg - Schlosskirche Thesentür

Die Thesentür der Schlosskirche solltet ihr euch angesehen haben. Schwer historisch. Hier nagelte Martin Luther seine 95 Thesen an. Die Grabstätte Luthers könnt ihr heute noch hier besichtigen.
Von hier gingen wir auf der Schlossstr.  in Richtung Osten zum Marktplatz.
Wir passierten das Wilhelm-Weber-Haus und das Haus der Geschichte. Übrigens waren alle historischen Gebäude in der gesamten Altstadt in einem frisch renovierten Zustand. Wunderschön anzusehen.

Wittenberg -Marktplatz
Wittenberg -Marktplatz

Der Marktplatz war gerade leider eine Baustelle. War aber trotzdem sehenswert mit dem wunderschönen Rathaus.
In der Konditorei / Bäckerei „Meiling“ direkt gegenüber vom Rathaus machten wir Halt für das ein oder andere Stück Kuchen. Die „Eierschecke“ ist empfehlenswert. Das Preis-Leistungsverhältnis war hier sehr gut. Falls ihr lieber etwas Fleischiges essen wollt, gibt’s in der Metzgerei im selben Ladenlokal.

Wittenberg - Eierschecke in der Bäckerei Meiling
Wittenberg - Eierschecke in der Bäckerei Meiling

Unser nächstes Ziel war die Kirche St. Marien. Wir konnten auch das Kircheninnere besichtigen.
Auf der Collegienstr. ging es dann vom Markt aus in östliche Richtung. Als erstes sahen wir das Cranach-Haus. Der berühmte Maler Lucas Cranach der Ältere lebte fast 50 Jahre in Wittenberg und schuf Gemälde, die sich heute in den großen Museen der Welt befinden. Im heutigen Cranach-Haus am Markt 4 betrieb Lucas Cranach eine Druckerei, in der unter anderem die Bibelübersetzung Martin Luthers vervielfältigt wurde.

Etwas weiter folgte die Alte Universität LEUCOREA und das Melanchthon-Haus. Melanchthon war zu Zeiten Luthers Professor an der Uni in Wittenberg. Ein paar Schritte weiter sieht man das Luther-Haus.

Wittenberg - Lutherhaus
Wittenberg - Lutherhaus

Martin Luther erhielt 1511 die Berufung ins Augustinereremitenkloster, dem heutigen Lutherhaus, wo Martin Luther bis zum Lebensende seinen Wohnsitz behalten sollte. Im Jahr 1512 promovierte er zum Doktor der Theologie und übernahm die Bibelprofessur an der Wittenberger Universität. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte er seine 95 Thesen wider den Ablassmissbrauch an der Schlosskirchentür und setzte auf diese Weise die Reformation in Gang. 

Über die Mittelstr. gingen wir zurück zum Arsenalplatz.
Ihr könnt auch mit einer „Bimmelbahn“ (Altstadtbahn) eine kleine Stadtrundfahrt machen. Abfahrtspunkt ist der Schlossplatz. Für 1 Stunde zahlt man 9,-EUR.
Ein weiterer Stadtrundgang ist über den Wallanlagenrundweg möglich. Infos und Pläne dazu findet ihr in der Touristeninformation am Schlossplatz oder am Arsenal.

Wittenberg -Hundertwasser Schule
Wittenberg -Hundertwasser Schule

Mit dem Auto fuhren wir dann zur Hundertwasser-Schule auf der Schillerstr 22a. Das Gebäude wurde 1999 nach Plänen Friedensreich Hundertwassers umgebaut. Das Innere der Schule gestalteten Künstler und Schüler-/innen des Luther-Melanchthons-Gymnasiums gemeinsam im Stil Hundertwassers. 

Wittenberg -Hundertwasser Schule
Wittenberg -Hundertwasser Schule

Wir konnten über den Schulhof laufen und das gesamte Werk von allen Seiten bestaunen. Achtet mal auf die Bäume, die aus den Fenstern im 2. Stock wachsen, auf der Rückseite. Auch der zum Schulgelände gehörende Park bietet noch ein paar Überraschungen. Leider konnten wir nicht das Gebäudeinnere besichtigen. 45-minütige Führungen im Inneren führt der Förderverein der Schule durch. Allerdings immer nur nach Vereinbarung. Tel.: 034941/88 11 31, Mail: hundertwasserschule(at)web.de . Weitere Infos findet ihr auf der Homepage der Lutherstadt-Wittenberg unter Kultur -> Sehenswürdigkeiten -> Hundertwasserschule.

Wittenberg -Hundertwasser Schule
Wittenberg -Hundertwasser Schule

Zum Essen am Abend gingen wir zum Dessauer Marktplatz am Rathaus. Im „Schlemmerhouse“ wählten wir Schnitzel, einmal Hamburger Art (mit Spiegelei und Pommes frites) und böhmische Art (in Senfpanade mit Zwiebel-Schinken-Gemüse und Bratkartoffeln). Die beiden Gerichte waren in Ordnung und schmeckten gut. Der Service war gut, die Preise im normalen Bereich. Zum Beispiel kostete ein 0,5l Köstritzer oder ein Weißwein je 4,40EUR, ein Gericht ca. 12-13 EUR.




Leipzig - Die Stadt der friedlichen Revolution


Leipzig - Augustusplatz
Leipzig - Augustusplatz


Unser Hotel „Days Inn Leipzig City Centre“ liegt in der Nähe der Innenstadt. Zu Fuß sind es ca. 1,7km, in 20 Minuten zu bewältigen. Die Lage im Gerichtsweg war ruhig. Das Hotel hatte noch einen leicht nostalgischen „DDR-Charme“. Es war ein „aufgehübschter“ Plattenbau. Der Haupteingang befand sich nicht auf der Parkplatzseite, sondern auf der rückwärtigen Seite. Wir konnten aber beide Eingänge benutzen. Der öffentliche Parkplatz war direkt vor dem Hotel. Wir hatten Glück und haben noch einen Platz bekommen. Der Empfang war freundlich und hilfsbereit. Obwohl es erst 11 Uhr war, konnten wir schon unser Zimmer beziehen. Ein Aufzug war vorhanden. Die Einrichtung des Zimmers war auch „nostalgisch“, 70er-Jahre-Stil. Kleines Flachbild-TV, mehrere Schränke, Schreibtisch und ein Kühlschrank waren vorhanden, zweckmäßig halt. Das Zimmer hatte einen Balkon, jedoch keine Stühle auf dem Balkon. Das Bad war genauso sauber wie das Zimmer. Es hatte eine Dusche in der Wanne. Allerdings war die Duschabtrennung auf der der Dusche gegenüber liegenden Seite angebracht. Bei normaler Duschnutzung hätte man das Badezimmer geflutet. Duschgel, Seife, Kosmetiktücher - war alles vorhanden. Und eine Heizsonne.

Leipzig -Paulinum
Leipzig -Paulinum

Um die Sehenswürdigkeiten auch in den Außenbezirken zu sehen, haben wir eine als erstes eine Leipziger Stadtrundfahrt mit dem roten Bus gemacht. Die rote Tour kostete für Gruppen 15,- EUR. Ihr könnt an verschiedenen Haltepunkten ein- und aussteigen. Hop-on Hop-off. Der Startpunkt ist an der Richard-Wagner-Str. gegenüber vom Hauptbahnhof. Weitere Infos findet ihr unter https://www.leipzigerstadtrundfahrten.de. Die komplette Rundfahrt dauerte ca. 90 Minuten. Super waren die Live-Kommentare. Wir hätten auch später noch eine Stadtführung mitmachen können. Wäre im Preis enthalten gewesen. Die Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt sind alle fußläufig zu erreichen. Die Fahrt ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Hier die Stationen der Rundfahrt:
Station 1 - Richard-Wagner-Straße 2
Station 2 - Zoo Leipzig, Pfaffendorfer Str. 29
Station 3 - Gohliser Schlösschen, Ecke Kickerlingsberg / Poetenweg
Station 4 - Schillerhaus, Menckestr. 42
Station 5 - Bäckerei Schultz / Waldstraßenknolle, Feuerbachstraße 21
Station 6 - Arena Leipzig / Stadthafen, Arena Leipzig --> Übergang zum Stadthafen
Station 7 - Capa Haus, Jahnallee 61
Station 8 - Bundesverwaltungsgericht, Beethovenstraße 7
Station 9 - Panometer, Fichtestraße 66

Leipzig -Völkerschlacht Denkmal
Leipzig -Völkerschlacht Denkmal

Station 10 - Völkerschlachtdenkmal, Parkplatz Völkerschlachtdenkmal
Station 11 - Deutsche Nationalbibliothek, direkt vor dem Eingang, in der Nähe ist auch die russische Gedächtniskirche
Station 12 - Bayerischer Bahnhof, Bushaltestelle Windmühlenstraße 50
Station 13 - Augustusplatz, Augustusplatz Seite Oper

Danach liefen wir zur Strohsack-Passage, wo wir in der Bäckerei Lukas ein paar „Leckerlis“ mit Tee zu uns nahmen. Alles lecker. Normale Preise.
Im Anschluss kamen wir am Zeppelinhaus vorbei auf dem Weg zur Nikolaikirche.
In der Nikolaikirche fanden die Montagsdemos ihren Ursprung zur friedlichen Revolution in der DDR. Sie führten schließlich zur Öffnung der innerdeutschen Grenze 1989. Eine kleine Ausstellung zu diesem Thema konnten wir uns in einem Kirchenraum ansehen. Der Eintritt war kostenlos.

Leipzig - MDR Turm
Leipzig - MDR Turm

Es waren nur ein paar Schritte bis zum Augustusplatz. Hier fanden wir die Oper, das Paulinum, das Gewandhaus und den MDR Turm. Wir wollten uns Leipzig einmal von oben anschauen. Also nichts wie in einen der Aufzüge im „Steilen Zahn“, wie der MDR Turm auch genannt wird. Wir fuhren bis zum Restaurant hoch im  29. Stock.

Leipzig - Panorama vom MDR Turm
Leipzig - Panorama vom MDR Turm

Die Aussichtsplattform befindet sich in der 31.Etage in etwa 120m Höhe. 2 Etagen müssen zu Fuß über eine Treppe bewältigt werden. Die Rund-um-Sicht in alle Himmelsrichtungen war phänomenal. Ein „Must-have“. Der Eintritt lag bei 4,-EUR pro Erwachsenem und musste mit Kleingeld im Drehkreuz in der 31. Etage eingeworfen werden. Der Turm ist 142,5m hoch. Er ist das höchste Gebäude Leipzigs.
Danach liefen wir über die Grimmaische Str. in Richtung Thomaskirche. Auf dem Weg lagen mehrere Passagen (frühere Handelshöfe). Am Naschmarkt fiel die ehemalige Handelsbörse auf. 

Leipzig - Rathaus
Leipzig - Rathaus

Direkt daneben war das imposante historische Rathaus zu sehen. Der Marktplatz ist schon schön angelegt. Rundum liegen Geschäfte und Restaurants. Wir machten einen Abstecher in die Mädler-Passage mit dem legendären „Auerbachs Keller“. Schon Goethe war einmal hier. Ab 12 Uhr bekommt ihr hier vorwiegend klassische Gerichte der sächsischen Küche.

Leipzig -Thomaskirche
Leipzig -Thomaskirche

Über die Marktgalerie gelangten wir zur Thomaskirche. Wir schauten uns den Kircheninnenraum an. Es wurde kein Eintritt verlangt. Die Thomaskirche ist als Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs und des Thomanerchores weltweit bekannt. "Schwer historisch".
Gegenüber der Kirche liegen das Bachmuseum und das Apothekenmuseum.

Zum Abendessen gingen wir in die „Kartoffelkiste Nr.1“, ein bayrisch angehauchtes Restaurant. Also die „Nr.1“ im Namen war auf jeden Fall nicht gerechtfertigt. Wir haben noch nirgendwo so lange auf unser Essen warten müssen wie hier, fast 50 Minuten. Und die Gerichte waren jetzt nicht besonders exotisch. Echtes Wiener Schnitzel mit Gemüse und Pommes frites (mussten separat bestellt werden) und eine Ofenkartoffel mit Matjes. Von der Bedienung kam auf unseren Hinweis keine Entschuldigung, nichts. Die Panade des Schnitzels war hart, also frittiertes Schnitzel. Armes Fleisch. Der Schmand in der Ofenkartoffel wässerig. Also alles nicht empfehlenswert. Schade. Hätte so ein schöner Abend werden können.

2. Tag Leipzig

Das Frühstücksbuffet im Hotel war ausreichend und gut. Die Auswahl aber nicht sehr groß. Zum Rührei gab es keinen Speck oder ähnliches. Es gab 3 Wurst- und 3 Schnittkäsesorten. Kaffee gab es in der Warmhaltekanne oder am Automaten, Orangen-, Multivitaminsaft und Tee konnte man sich selber „zapfen“. Der Frühstücksraum hatte eine Schlauchform und auch wieder diesen nüchternen „DDR-Charme“. Zwischen 7:30 Uhr und 8:30 Uhr herrschte hier Hochbetrieb. Besser erst um 8:30 Uhr frühstücken. Dann ist es nicht so laut.

Zu Fuß ging es vom Hotel aus Richtung Friedenspark. Hier unterbrachen wir unseren Weg zur russischen Gedächtniskirche am Apothekengarten. Sehr schön angelegt von der Universität und sehr informativ. Am Ende des Parks sahen wir auf der linken Seite die russische Kirche. Erkennbar am goldenen Zeltdach. Sie wurde zum Gedenken an die 22000 in der Völkerschlacht 1813 gefallenen, russischen Soldaten. Der Eintritt beträgt 1,-EUR, Fotos darf man innen nicht machen.

In der Nähe der Kirche konnten wir uns auch noch die deutsche Nationalbibliothek von außen ansehen. Hier werden alle Medienwerke in deutscher Sprache aus dem In- und Ausland archiviert. Die Werke stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Unter www.dnb.de findet ihr weitere Infos.
In der Nähe fanden wir eine Straßenbahn-Haltestelle. 



Wir fuhren mit Linie 16 Richtung „Messegelände“ bis zur Thomaskirche und gingen zum Augustusplatz. Dort liefen wir zum ehemaligen Hauptpostgebäude (erkennbar an der Aufschrift „Post“ in der 5.Etage), Augustusplatz / Ecke Grimmaischer Steinweg. Wir folgten den Schildern und Fahnen zum Restaurant „Felix“. Mit dem Aufzug fuhren wir in die 6. Etage. Das Restaurant hat eine schmale Terrasse mit Blick auf den gesamten Augustusplatz. Super mit einem Drink in der Hand.

Leipzig -Thomaskirche Orgel
Leipzig -Thomaskirche Orgel

Am Nachmittag fand dann in der Thomaskirche eine Motette statt. Der Thomanerchor und Teile des Leipziger Gewandhaus-Orchesters brachten Bach, Reger und weitere zu Gehör. Der Eintritt betrug schmale 2,- EUR. Für solch eine Veranstaltung sollte man frühzeitig erscheinen. Wir waren eine ¾ Stunde vor Beginn dort. Zwei Warteschlangen waren schon vor uns da.

Danach erholten wir uns von so viel Kultur im Café Kandler direkt neben der Thomaskirche mit einem Stück Walnusstarte. Sehr lecker. 3 x mmmmhhhhh.

Das Abendessen nahmen wir im Zunftkeller auf der Dresdner Str. in der Nähe unseres Hotels ein.
Wir hatten Rostbrätel (mit Senf und Schwarzbier mariniert) mit Kartoffel-/Gurken-Salat und ein  gegrilltes Schweinesteak Gartenfreude. Beide Gerichte waren frisch zubereitet und lecker. Nur der Kartoffel-Gurken-Salat war etwas fade gewürzt. Aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache. Der Service war schnell und freundlich. Die Preise waren relativ günstig so um die 12,- EUR pro Gericht. Wen die alle 2 Minuten vorbeifahrende Straßenbahn nicht stört, kann sich in den Biergarten setzen.

Leipzig ist auf jeden Fall eine Reise wert.



Freitag, 26. Juli 2019

Städtetour Saarbrücken - Trier - Mettlach - Reisebericht Tipps Erfahrungen


Juli 2019 / Biggi und Micha

Trier - Kurzbesuch bei 40 Grad im Schatten

Porta Nigra Trier
Porta Nigra
Trier Mitte Juli 2019, die Sonne brennt unaufhörlich. Heißer Sahara-Wind. Kein Schatten. Wir trotzten der Hitze und besichtigten im Schnelldurchlauf die sehenswerte Innenstadt. Parken konnten wir im Parkhaus der Trier-Galerie. Ein kühles Auto war schon einmal sichergestellt. Von der klimatisierten Galerie ging es auf direktem Weg zum Hauptmarkt.
Hauptmarkt Trier
Hauptmarkt
Wunderschöne historische Häuser säumen den Marktplatz. Mitten auf dem Platz steht der Petrus-Brunnen. Er stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Marktkirche St. Gangolf bot sich zur Besichtigung an. Sie ist nur durch ein Barocktor vom Markt aus erreichbar. Sie ist völlig umbaut. Von dort gingen wir quer über den Marktplatz und bogen ab zum Domfreihof.
Dom Trier
Trierer Dom
Dom Trier

Der Dom St. Peter ist die älteste Bischofskirche Deutschlands. Er gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Dort konnten wir uns wieder abkühlen. Mit einem Zwischenstopp bei Karstadt gelangten wir über die Shoppingmeile zur Porta Nigra. Dieses schwarze Tor stammt noch aus Römerzeiten. Der Beginn der Bauarbeiten liegt ca. 170 n.Chr. Es wurde nie fertiggestellt. Auf dem Rückweg statteten wir der Konstantinbasilika noch einen Besuch ab. Sie wurde 310 n. Chr. unter dem römischen Kaiser Konstantin als Thronsaal erbaut, der heute als evangelische Kirche dient. Weiterfahrt nach Saarbrücken.


Saarbrücken – In der Gluthitze

Rathaus Saarbrücken
Saarbrücker Rathaus
Glücklicherweise hatte unser gebuchtes Hotel „Mercure Saarbrücken Süd“ einen Außenpool. Direkt nach der Ankunft stürzten wir uns ins kalte Nass. Das Hotel lag direkt an der französischen Grenze und machte einen guten Eindruck. Das Personal war sehr aufmerksam, freundlich und hilfsbereit. Das Zimmer war groß, Zimmer und Bad frisch renoviert. Das saubere Zimmer war mit kleinem Kühlschrank, Safe und Kaffee-/Tee-Zubereiter ausgestattet. Die Klimaanlage war zentral gesteuert. Man konnte sie also nicht selbst regulieren. Einen Kleiderschrank gab es nicht, dafür eine Kleiderstange mit Bügeln und Regalböden. Die Matratzen waren relativ hart. Das Bad hatte eine Dusche in der Wanne. Pflegeprodukte und Kosmetiktücher waren vorhanden.
Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen war reichlich und für jeden Geschmack etwas dabei. Von mehreren Marmeladensorten, Aufschnittsorten, Käsesorten, verschiedene Brötchen und Brotsorten über Müslivarianten, 2 Rühreiarten bis hin zu kleinen Pfannekuchen und Quarkbällchen stand alles zur Auswahl. Mehrere Joghurts, Quark und Obst rundeten das Angebot ab. Säfte, Tee und Kaffee konnte man sich u.a. in Kännchen zapfen. Es wurde alles zeitnah nachgelegt.

Schloss Saarbrücken
Schloss - Altes Rathaus

So gestärkt fuhren wir morgens bei schlappen 30 Grad in die Innenstadt Saarbrückens. Einen Parkplatz im Schatten bekamen wir im nicht gerade günstigen Rathausparkhaus (2,20EUR/Std.). Von dort starteten wir zu Fuß unseren Stadtrundgang. 1. Halt: Rathaus. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Es ist das größte neogotische Profangebäude des Saarlandes. 2. Halt: Johanneskirche gegenüber vom Rathaus. 3. Halt: St. Johanner Markt mit dem Stiefelbräuhaus. 4. Halt: Alte Brücke zum Schloss. 5. Halt: Schlosskirche mit Aussicht auf Alt-Saarbrücken hinunter. Weiter auf dem Schlossberg befinden sich das historische Museum Saar und das Museum für Frühgeschichte. 6. Halt: Saarbrücker Schloss mit dem „Platz des unsichtbaren Mahnmals“. Am anderen Ende des Platzes befindet sich das ehemalige Rathaus.  

Ludwigskirche Saarbrücken
Ludwigskirche
7 Halt: Ludwigsplatz mit der Ludwigskirche und historischen Gebäuden rund um den Platz. 8.Halt: Über die Wilhelm-Heinrich-Brücke zur Einkaufsmeile Bahnhofstraße. Abgekühlt im klimatisierten Kaufhof bei einem „Heißgetränk mit Kuchen“. ;) Tag war ab hier gelaufen. Schlanke 41 Grad im Schatten.
Ludwigskirche Saarbrücken

Nach einer oder zwei oder drei Abkühlungen im Hotelpool waren wir im nahegelegenen Restaurant „Neue Mohr’sche Anlage“ essen. Ein uriges, schon fast französisches, bodenständiges Lokal. Hier gab es typische, lokale Gerichte und ein süffiges „Helles“ (Parkbräu). Zu empfehlen sind Lyoner Pfanne, Gefillde (= Kartoffelklöße mit Leberwurst gefüllt) mit Sauerkraut und Saarbrigger Schnitzel mit Buwespatze (längliche Kartoffelklöße mit Lauch) in Creme Fraiche Sauce. Alle Gerichte deftig, günstig und sehr lecker. Mmmmhhhh. 3 x mmmmhhhhhhhhh. 

Gefillde Saarbrücken
Gefillde mit Sauerkraut in Creme Fraiche Sauce

Lyoner Pfanne Saarbrücken
Lyoner Pfanne

Saarbrigger Schnitzel mit Buwespatze


Mettlach und die Saarschleife in Cloef

Saarschleife Cloef Mettlach

Im Saarland sollte man auf jeden Fall die Saarschleife gesehen haben. Sie ist eine der schönsten Flusslandschaften Deutschlands. Dazu fuhren wir mit dem Auto nach Mettlach-Orscholz, immer der Beschilderung Richtung Cloef Saarschleife folgend. Endstation war der Parkplatz Cloef-Atrium. Ab hier konnten wir entweder den normalen Fußweg durch den Wald bis zum Aussichtspunkt nehmen oder den kostenpflichtigen Baumwipfelpfad (10,-EUR/Erwachsenem) erklimmen. Aufgrund der Wetterlage, mäßige 32 Grad im Schatten um 11 Uhr, wählten wir den Fußweg.  

Saarschleife Cloef Mettlach
Baumwipfelpfad Saarschleife
Eine Wahnsinnsaussicht auf die Saarschleife belohnte uns für den kurzen Waldlauf.

Von hier aus ging es weiter nach Mettlach zum Rathausparkplatz. Hier konnten wir für 4 Stunden kostenlos parken. Am Ende eines kleinen, heißen Fußwegs (inzwischen gefühlte 45 Grad) durch die Fußgängerzone kamen wir an der Anlegestelle für Saarschleifen-Schiffstouren an. 

Saarschleife Mettlach

Das Schiff „Maria Croon“ (hat übrigens nichts mit dem Weinbrand zu tun) fuhr alle 2 Stunden eine Saarschleifen-Rundfahrt, Kosten/Erwachsenem 12,-EUR. Die Fahrt dauerte ca. 90 Minuten. Dabei überwanden wir zunächst einmal an der Schleuse Mettlach 11 Höhenmeter. Weiter ging es auf der Saar vorbei an der Burgruine Montclair, die im 12. Jahrhundert erbaut und in den 90er Jahren restauriert wurde, durch das wundervolle Naturschutzgebiet der Saarschleife. 

Alte Abtei Villeroy und Boch Mettlach
Alte Abtei - Alter Turm - Villeroy & Boch

Nach dieser Schiffstour liefen wir vom Anleger direkt schräg gegenüber zum Stammsitz der Firma „Villeroy & Boch“. Das Erlebniszentrum „Alte Abtei“ empfing uns mit einem leeren, klimatisierten Kinosaal. Hier erfuhren wir in einem halbstündigen Film mit Peter Ustinov vieles über die Firmengeschichte. Anschließend machten wir einen Rundgang durch die Ausstellung von Porzellanprodukten seit der Firmengründung.

Alte Abtei Villeroy und Boch Mettlach

Von Geschirr über Sanitärartikeln bis zu Mosaiken war alles eindrucksvoll präsentiert. Sehr sehenswert. Der angeschlossene Park überraschte uns noch mit dem historischen Schinkel-Brunnen, der neogotischen St. Joseph Kapelle von 1864, dem Alten Turm und dem Living Planet Square Ensemble, das zwei große Künstler der Gegenwart geschaffen haben: Der 14 m hohe Erdgeist von André Heller und das größte im Mosaik-Atelier von „Villeroy & Boch“ produzierte keramische Puzzle von der Expo 2000 in Hannover, die Weltkarte des Lebens von Stefan Szczesny.

Alte Abtei Villeroy und Boch Mettlach
Living Planet Square Ensemble









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